Dieses Gemälde einer Harzlandschaft von Ernst Helbig entstand 1841. Es zeigt den Blick vom Hohnstein auf die Stadt Wernigerode und über die weite Ebene des Harzvorlandes. Der Hohnstein gehört zusammen mit dem Ottofelsen (der erst später nach dem Fürsten Otto zu Stolberg-Wernigerode so genannt wurde) zum Hohnekamm, der sich zwischen Drei Annen Hohne und dem Brocken entlang zieht und mit den Hohneklippen eine Reihe bizarrer Granitfelsen aufweist.
Das Gemälde ist charakterisiert durch zwei deutlich unterschiedene Bildräume, deren Grenze durch einen Zaun noch betont ist. Der Vordergrund besticht durch eine sehr feine und bis ins Detail sehr präzise Malweise, die trotz der dunklen Farbigkeit über eine beeindruckende Klarheit verfügt. Kantig schroffe und durch Verwitterung abgerundete Felsbrocken sind mit samtigem Moos und glatten Efeuranken bedeckt. Dazwischen recken sich große Fingerhutstauden mit rosaroten Blüten und rauen Lanzettblättern so plastisch, als könne man sie aus dem Bild pflücken. Der Ausblick in die weite, fast liebliche Landschaft, die unter einem blassblauen Himmel im Sonnenlicht liegt, ist hingegen hell und von einem leichten Dunst umgeben. Inmitten der hochsommerlich gelben Felder liegt die Stadt Wernigerode am Fuße des Harzes nahezu exakt in der Bildmitte.
Das Gemälde galt lange als verschollen, konnte aber als WV 34 identifiziert werden (vgl. Doris Derdey, S. 55, Abb. S. 84). Es ist unten rechts signiert und datiert.